Düsseldorfer des Jahres 2024 | Innovation & Nachhaltigkeit
Die Rheinische Post zeichnet jedes Jahr Persönlichkeiten aus, die sich in besonderer Weise um die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf verdient gemacht haben. In der Kategorie Innovation und Nachhaltigkeit wurde ein Berliner aus Krefeld Düsseldorfer des Jahres. Zu jeder Preisverleihung gehört ein Laudator. Wer das in seinem Falle sein würde, wusste Reinhard Müller bis kurz vor der Veranstaltung nicht.
Ein zufriedenes Lächeln konnte sich die Vorstandssprecherin der EUREF AG, Karin Teichmann, nicht verkneifen, als dann plötzlich Klaus Wowereit auftauchte.
„Berlin grüßt Düsseldorf“ rief Wowereit den rund 400 Gästen der Gala im historischen Ständehaus zu, das seit 1880 als Parlamentsgebäude dient und von 1949 bis 1988 Landtag von NRW war und über eine Kuppel verfügt, die größer als die des Reichstagsgebäudes in Berlin ist.
In seiner Laudatio beschrieb Wowereit Müller als jemand, der Großes geleistet habe. Stadtplanung sei für ihn, der in Düsseldorf Architektur studierte, nicht Beruf, sondern immer Leidenschaft gewesen. Umweltschutz und Nachhaltigkeit habe er verinnerlicht, bevor es modern wurde. Müller sei kein Träumer, die Wirtschaftlichkeit der Projekte muss gegeben sein. Die Energiewende bezahlbar zu machen und gleichzeitig Rendite zu erzielen, sei möglich.
Das ehrenamtliche Engagement von Reinhard Müller ließ Klaus Wowereit nicht unerwähnt. Beispielsweise sein Einsatz in der von ihm und seiner Frau Maria gegründeten Stiftung Denkmalschutz Berlin, die unter anderem das Brandenburger Tor nach der Wiedervereinigung saniert hat.
Müllers Meisterstück sei jedoch der EUREF-Campus in Berlin.
Wowereit gab zu, anfangs mehr als skeptisch gewesen zu sein. Ohne öffentliche Subventionen Klimaneutralität zu gestalten, erschien ihm schon als ein bisschen wahnsinnig. Heute geben sich Delegationen aus der ganzen Welt die Klinke in die Hand, um den Campus zu besichtigen. Auch die Politik ist oft Gast auf dem Areal. Die Unterstützung der Politik war nicht immer groß, räumt Wowereit ein.
Unübersehbar ist der neue Düsseldorfer EUREF-Campus, wenn man mit der Bahn daran vorbeifährt. Der Campus liegt am Bahnhof Düsseldorf-Flughafen. Im Jahr 2020 begann das neue Campus-Projekt in NRW. Düsseldorf könne stolz sein, so Wowereit, auf seinen EUREF-Campus und auf Reinhard Müller. Bei jeder Gelegenheit müsse sich Wowereit von Müller anhören, wie toll und unbürokratisch die Zusam-menarbeit mit der Stadt Düsseldorf und dem Land NRW gewesen sei. Das könne man von Berlin nicht immer behaupten. Die Weiterentwicklung des EUREF-Campus Düsseldorf sei aber keine Kopie von Schöneberg. Als Erinnerung an Berlin ist die Kuppel, unter der Günther Jauch seine Talk-Shows sendete, neues Herzstück in Düsseldorf.
Müllers Vision, sagte Klaus Wowereit in seiner Laudatio, von der Klimaneutralität an Arbeitsplätzen, Einrichtungen und in der Mobilität, die unser Leben prägen, ist in Berlin und Düsseldorf erfolgreich umgesetzt worden. Viele andere Themen beherrschen derzeit die Welt, aber die Klimakatastrophe darf nicht vernachlässigt werden, appellierte Berlins früherer Regierender Bürgermeister. Es gäbe Unternehmerpersönlichkeiten, die hätten Ecken und Kanten. Müller werde, so Wowereit, nachgesagt, auch stur sein zu können. Es sei nicht ganz einfach, mit ihm zusammenzuarbeiten. Aber, Sturheit und Beharrlichkeit liegen eng beieinander, und ohne sie hätte Müller nicht so erfolgreich sein können. Dass zu jedem starken Mann auch eine starke Frau gehört, ließ Wowereit mit Blick auf Maria Müller nicht unerwähnt.
Für gutes Unternehmertun und soziale Verantwortung, Innovation und Nachhaltigkeit, dafür stehe der Preisträger, so die Begründung der Jury. Großer Jubel brach im Publikum aus, als Müller in dem Film sagte: „Wenn man in Berlin erfolgreich war, ist Düsseldorf sehr einfach. Die Leute sind viel freundlicher und viel interessierter.“ Frei nach Frank Sinatra: „You always make it there, you make it anywhere“.
Nicht unerwähnt wollen wir lassen, dass es weitere Kategorien gab, in denen Düsseldorfer des Jahres ausgezeichnet wurden, so zum Beispiel Wirtschaft, Sport, Kultur und Ehrenamt. Und dann gibt es natürlich den Preis, auf den alle hinarbeiten, nämlich den für das Lebenswerk. Im letzten Jahr erhielt Hape Kerkeling diese Auszeichnung und erklärte sich gleich selbst zum Düsseldorfer des Jahrhunderts.
Die Wahl fiel diesmal auf Doro Pesch, deutsche Rocksänge-rin und „Queen of Metal“, die sich in den 80er Jahren mit Warlock in der Männerdomäne Heavy Metal durchgesetzt, mehr als zehn Millionen Alben verkauft und 3.500 Konzerte in 60 Ländern gegeben hat. Doro Pesch ist gebürtige Düsseldorferin. Die Laudation für sie hielt Klaus Meine, Frontmann der Scorpions.
Bilder des Abends
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